Danken Sie dem Herrgott, dass Sie nicht erschlagen wurden! Die NS-Gleichschaltung der Wiener Polizei im Jahr 1938

Die Wiener Polizeibeamten, bei denen nach der nationalsozialistischen Machtübernahme im März 1938 Zweifel an ihrer Loyalität gegenüber dem Regime bestanden, wurden von Untersuchungskommissionen mit großteils erfundenen Beschuldigungen konfrontiert und viele davon mit der Hälfte oder drei Vierteln ihrer bisherigen Bezüge in Pension geschickt.

Nach der Befreiung Österreichs wurden in der gebotenen Eile Gesetze zur Ahndung nationalsozialistischer Verbrechen erlassen. Erst die Prozesse gegen die Mitglieder der Untersuchungskommissionen brachten deren Verbrechen zu Tage, die hier ausführlich dargestellt werden.

Da Beschuldigungen mangels vorhandener Unterlagen vielfach nicht bewiesen werden konnten und die erlassenen Gesetze zu stark auf die Mitgliedschaft in der NSDAP sowie SS und SA abzielten, erfüllten die gefällten Urteile im Allgemeinen weder das Verlangen nach einer gerechten Aburteilung der Täter, noch die vielfach übertriebenen Erwartungen der Gemaßregelten.

Verlag: ‎ Innsalz, Munderfing (2019)
Taschenbuch: ‎ 451 Seiten
ISBN-13: ‎ 978-3-903321-02-1

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Galizien im ausgehenden 18. Jahrhundert. Aufbau der österreichischen Verwaltung im Spiegel der Quellen.

Galizien im ausgehenden 18. Jahrhundert
Aufbau der österreichischen Verwaltung im Spiegel der Quellen
Mit einem Vorwort von Harald Heppner
2015. 468 S., 17 x 24 cm

Als Galizien 1772 an die Habsburgermonarchie fiel war es zunächst eine wahre terra incognita, ein vollkommen unbekanntes Land. Jedoch wurde dem fern gelegenen Galizien und seiner Eingliederung in den Staatsverband in der Folge mehr Augenmerk geschenkt als so manchem der Residenz nahe gelegenen Land. Bemerkenswert ist dabei vor allem die persönliche Obsorge der Regenten – so bezeichnete etwa 16 Jahre später der damalige Erzherzog und spätere Kaiser Franz im Reisetagebuch seines Besuchs in Galizien das Land als “eines der schönsten Seiner Majestät”.
Die Studie bietet auf zahlreiche behördliche Dokumente gestützt einen detaillierten Einblick in den Eingliederungsprozess Galiziens in die Habsburgermonarchie im ausgehenden 18. Jahrhundert. Im Vordergrund der Betrachtung stehen die handelnden Personen, von den Herrschenden über die leitenden bis zu den subalternen Beamten – den persönlichen und behördlichen Eifer, mit dem die Beteiligten die Eingliederung der neu gewonnenen Provinz in den Staatsverband der Habsburgermonarchie vorantrieben, bezeugen die vom Autor herangezogenen Quellen eindringlich. Zugleich geben sie Aufschluss über die Vielgestaltigkeit des Kulturtransfers zwischen diesen beiden Regionen unterschiedlichster traditioneller Prägung.
Anhand der Auswertung zentraler Berichte über Galizien und die angestrebten Reformen werden im ersten Teil des Bandes sowohl die habsburgische Bestandsaufnahme als auch der Aufbau einer allgemeinen Verwaltung nach “Wiener Vorbild” untersucht. Es wird dabei neben den rechts- oder bildungspolitischen Reformbestrebungen des aufgeklärten Absolutismus auch der Umgang mit den unterschiedlichen Glaubensbekenntnissen und Bevölkerungsgruppen Galiziens, sowie im Besonderen die Integration der jüdischen Bevölkerung betrachtet. Der zweite Teil des Bandes widmet sich dem bisher kaum behandelten Aufbau der Polizei in Galizien. Es wird ein Einblick in die Organisation und Aufgabenbereiche der neu geschaffenen Polizeidirektionen von Lemberg oder Krakau gegeben. Außerdem werden die Berufslaufbahnen einzelner Beamter nachgezeichnet.
Ein umfangreicher Anhang zentraler Dokumente und Quellen sowie zwei detaillierte Register zu Personen und Orten schließen den Band ab.

Verlag: ‎ Dr. Winkler, Dieter, Bochum (2015)
Taschenbuch: ‎ 466 Seiten
Kartonierte Ausgabe: ISBN 978-3-89911-216-0, € 93,75 (vergriffen)
Ausgabe in Bibliotheksleinen: ISBN 978-3-89911-244-3, € 113,25 (vergriffen)
Vergriffen, keine Neuauflage

Inhalt:

Vorwort · Einleitung

I. Teil: Aufbau der allgemeinen Verwaltung

Erkundung des Landes 1772/1773 · 1 Die “Wiederaneignung” Galiziens · 2 Erste Schritte zur Verwaltung des Landes · 3 Graf Pergen zum Landesgubernator in Galizien ernannt · 4 Hinweise zur Verwaltung und Rechtspflege · 5 Beschreibung der Stadt Lemberg und der vorgefundenen Missstände · 6 Weitere Vorschläge zur Verwaltung und Rechtspflege · 7 Klagen über Pergen · Bestandsaufnahme 1773 · 8 Kaiser Josephs erste Reise nach Galizien · 9 Graf Pergens Bestandsaufnahme und die Fragen Kaiser Josephs · Pläne und Maßnahmen 1776–1783 · 10 Graf Auerspergs Hilferuf · 11 Judenordnung von 1776 · 12 Kaiser Josephs zweiter Aufenthalt in Galizien · 13 Tod Maria Theresias, Joseph Alleinherrscher · 14 Berichte über den Broder und Haliczer Distrikt · 15 Errichtung der Stände · 16 Kaiser Josephs dritte Reise nach Galizien · Berichte über Galizien 1783 · 17 Margeliks Kreisbereisungen · 18 Der Lemberger Kreis und seine Probleme · 19 Margeliks Zustandsbeschreibung · 20 Judenpatent von 1785 · 21 Kaiser Josephs vierte Reise nach Galizien · 22 Kaiser Josephs fünfte Reise nach Galizien · Berichte über Galizien 1787/1788 · 23 Brigidos “vorläufige Gedanken” sowie das Gutachten der vereinigten Hofstellen und die kaiserliche Entschließung dazu · 24 Schulbildung und Glaubensverständnis der Juden · 25 Bericht über die Reise Brigidos Anfang 1788 · 26 Des späteren Kaisers Franz erste Eindrücke von Galizien · 27 Judensystem von 1789

II. Teil: Aufbau der Polizei

Anfänge der Polizei · 1 Entstehung der Polizei in Österreich · 2 Amtsinstruktion und geheime Instruktion für die Polizeidirektoren · 3 Erste Anwendungen in Prag und Brünn · Aufbau der Polizei in Galizien · 4 Gründung der Polizeidirektion in Lemberg · 5 Polizei in Provinzialhauptstädten · 6 Weiterer Aufbau der Polizei in Lemberg · 7 Pergen für Sicherheitsanstalten zuständig · 8 Neuer Plan zur Organisation der Lemberger Polizei · 9 Das Grundsteuer- und Urbarialregulierungspatent · Unruhige Polen · 10 Österreich im Krieg gegen die Türkei · 11 Die Polizei soll in ihre “vormalige Aktivität” zurückgeführt werden · Polizei unter Kaiser Leopold II. · 12 Gallenberg und die galizischen Probleme · 13 Die Polizeigehälter · 14 Pergen unter Kaiser Leopold II. · 15 Berichte aus Galizien · 16 Pergens Entmachtung · 17 Freiheitsbegriff · 18 Probleme mit den Juden · Polizei unter Kaiser Franz II. (I.) · 19 Pergens Wiedereinsetzung · 20 Polizei in Galizien · 21 Beamtenintrigen · 22 Geld, Geld, Geld … · Aufbau der Polizei in Westgalizien · 23 Erwerb von Westgalizien · 24 Einrichtung der Polizei in Krakau und Lublin · 25 Polnische Revolution in Galizien? · 26 Tod des Einrichtungshofkommissärs von Westgalizien · 27 Westgalizien als Probelauf für die Gesetzgebung · 28 Ardelt neuer Polizeidirektor in Krakau · 29 Beschreibung der Stände in Westgalizien

Zusammenfassung

Anhang

Anhang 1: Entwurf einer Stadtpolizei, insbesondere in Lemberg · Anhang 2: Anmerkungen über den politischen, ökonomischen und moralischen Zustand des Broder Districts, wie man hievon durch eine 6 1/2jährige Dienstzeit die Kentniß erworben · Anhang 3: Beschreibung der Königreiche Galizien und Lodomerien nach dem Zustand, in welchem sie sich zur Zeit der Revindicirung durch Ihro Kais. Königl. Apostolischen Majestät und besonders im Monat Julius 1773 befunden haben

Quellen und Literatur

Ungedruckte Quellen · Gedruckte Quellen · Benutzte Literatur
Personenverzeichnis · Ortsverzeichnis

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Franzosen in Wien – Einwanderer und Besatzer – Französische Revolution und napoleonische Besatzung in den österreichischen Polizeiakten

Es wird ein Bild vom kulturellen und politischen Leben Wiens an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert vermittelt. Gestützt auf die Auswertung behördlicher Dokumente, aus denen ausführliche Auszüge vorgelegt werden, wird einerseits die Haltung des kaiserlichen Hofes zu den französischen Emigranten und den einheimischen Sympathisanten der Französischen Revolution während deren Anfangsjahren transparent gemacht und andererseits Einblick gegeben in die Bemühungen des Hofes, das Land vor den napoleonischen Besatzungstruppen zu schützen.


Inhalt

Vorwort

1. Teil: 1790–1793: Die Polizeimaßnahmen gegen die in Österreich anwesenden Franzosen und Sympathisanten der Französischen Revolution vor und nach der Hinrichtung König Ludwigs XVI.
Einleitung · Erste Regierungstätigkeit von Kaiser Leopold II. · Französische Freimaurer suchen Kontakt mit Wiener Logen · Erzherzog Franz als Stellvertreter des Kaisers · Pergens Entmachtung und die “neue” Polizei · Franzosenfurcht · Das Kaffeehaus als Sammelpunkt des politischen Gedankenaustausches · Gärung in der österreichischen Monarchie · Regierungsantritt von Kaiser Franz II. (I.) · Hofsekretär Joseph Polz · Die Suche nach “Behältnissen” für Staatsarrestanten · Die Abendgesellschaften bei Genthon (Der Gastgeber; Die Verhaftung; Die Verhöre; Die Beschuldigten; Die Urteile; Der Staatsverbrecher; Die Unbelehrbaren) · Der Mund- und Kipfelbäcker der Königin von Frankreich · Thaddäus Stieber und Friedrich Rühle · Zwei Niederländer und ein Franzose (Johann Baptist Virelle; Karl le Roux; Marc Villeneuve) · Die Erfassung der Ausländer und insbesondere der französischen Emigranten · Der “französische Königsmord” · Revolutionärer Kleinkram in Österreich–Aufstand in Preußisch-Schlesien · “Ich wünsche, dass Meine deutschen Untertanen, wes Standes sie auch sein mögen, deutsch denken lernen …” · Die Ausweisung der französischen Erzieherinnen und Erzieher · Verhindertes Eheglück? · Weitere bedenkliche Personen (Anton von Seillern; Professor Beck; Joseph Leibetseder; Franz Roulét) · Die französischen Kriegsgefangenen

2. Teil: 1809–1811: Der Umgang der französischen Besatzungstruppen und ihrer Polizei mit der Bevölkerung und den österreichischen Polizeiorganen während der Okkupation 1809
Einleitung · Die Franzosen in Wien · Tagebuch der Exzesse und Gewalttaten · Besatzer, Beamte, Bevölkerung · Beschuldigungen, Erpressungen, Freikäufe · Fünf Personen wegen Verfehlungen erschossen · Redeverbot in Kaffee- und Gasthäusern · Verhaftung des obersten österreichischen Polizeibeamten · Seine Deportation nach München · Sein Bericht über die Lage in Bayern · Recht auf Deportation? · Die österreichische “Exilregierung” in Ungarn · Probleme bei der Versorgung mit Nachrichten · Aufgebot und Landsturm? · Informationsoffensive des Kaisers · Das Leben während der französischen Besatzung · “Sittenverderbnis” in Wien · Beschlagnahme der öffentlichen Gelder · Plünderung der Hofbibliothek und der Bildergalerie · Probleme bei den Einquartierungen · Immer wieder Drohungen und Erpressungen · Kranke Österreicher raus, kranke Franzosen rein · Frieden und Geldnot · Der Kaiser und die Hofstellen kehren nach Wien zurück · Bekämpfung der “Sittenlosigkeit und Zügellosigkeit” · Erbeutete französische Schriftstücke · Kriminalität nach Abzug der Franzosen · Spekulanten an der Börse · Die Staatsfinanzen vor der zweiten französischen Okkupation · Requisitionen und Kontributionen in den besetzten Provinzen · “Kein wahres Interesse am Wohl des Staates” · Der Staat am finanziellen Abgrund · Das Finale: Napoleon wird vernichtend geschlagen.

Zusammenfassung

Anhang 1: Instruktionen für die in den Festungen Munkács und Kufstein tätigen Aufsichtsorgane;
Anhang 2: Vergehen und Verbrechen nach den Verwaltungsausweisen der Obersten Polizeihofstelle;
Anhang 3: Die häufigsten Vergehen und Verbrechen · Quellen · Namensverzeichnis; Ortsverzeichnis

Verlag:  Dr. Winkler, Dieter, Bochum (2012)
Taschenbuch:  269 Seiten, 27 Abb.
ISBN-10:  3899111869
ISBN-13:  978-3899111866

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Der Astronom Friedrich Viktor Schembor und die Wiener Urania-Sternwarte

 

Die Geschichte der Wiener Urania-Sternwarte von ihrer Gründung bis zu ihrer Wiedereröffnung (1897–1957). Friedrich Viktor Schembor – ein Leben für die Astronomie

Der erste Teil des Bandes beschäftigt sich mit der Geschichte der Urania-Sternwarte und ihrer Bedeutung als Volkssternwarte Wiens für die Erwachsenenbildung. Nach einem kurzen Rückblick auf die Entwicklung volksbildnerischer Aktivitäten im 19. Jahrhundert werden die Bemühungen nachgezeichnet, die zur Errichtung der Urania-Sternwarte führten.

Vom Ersten Weltkrieg über die Nachkriegszeit bis zur nationalsozialistischen Machtübernahme fand die Astronomie in der Erwachsenenbildung großen Zuspruch. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Sternwarte fast vollständig zerstört. Während schon im April 1945 versucht wurde, dem Volksbildungshaus Urania wieder Leben einzuhauchen, blieb der Traum vom Wiedererstehen der Urania-Sternwarte noch zwölf Jahre lang unerfüllt.

Der zweite Teil widmet sich der Biographie des Astronomen Friedrich Viktor Schembor (1898-1942). Durch den wirtschaftlichen Tiefstand Österreichs nach dem Ersten Weltkrieg war sein Leben geprägt von der unsteten Suche nach bezahlter Beschäftigung im wissenschaftlichen Bereich. Früh schon widmete er sich als freiwilliger Mitarbeiter der Erwachsenenbildung in der Astronomie. Schembor gelang es in seiner Zeit als Leiter der Urania-Sternwarte, die „Astronomische Gemeinde“ zu wissenschaftlich verwertbaren Beobachtungen anzuleiten. Wegen eines Krebsleidens war ihm nur eine sehr kurze Zeit des Schaffens an der Universitäts-Sternwarte beschieden.

Verlag: ‎Wissenschaftlicher Verlag Harri Deutsch, Frankfurt am Main (2010)
Taschenbuch: ‎ 373 Seiten, 22 Abb.
ISBN-10: ‎ 3944913302
ISBN-13: ‎ 978-3944913308

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Meinungsbeeinflussung durch Zensur und Druckförderung in der Napoleonischen Zeit – Eine Dokumentation auf Grund der Akten der Obersten Polizei und Zensurhofstelle

Es wird gezeigt, wie in den Jahren 1790 bis 1814 auf österreichischer Seite versucht wurde, durch Zensur in- und ausländischer Druckwerke einerseits und Druckförderung von Zeitungen und Zeitschriften, Traktaten und Büchern andererseits das Bildungsniveau der Masse zu heben sowie den Angriffen von französischer Seite entgegenzuwirken, und einen Beitrag „zum allgemeinen Besten der Gesellschaft“ zu leisten.

Die günstige Aktenlage und die Tatsache, dass der Umgang der einzelnen Behördenvertreter untereinander und mit dem Kaiser schriftlich erfolgte, erlauben es, die Umstände und Überlegungen, die zu den einzelnen Entscheidungen führten, nachzuverfolgen.

Die Arbeitsbiographien der einzelnen Zensoren geben einen Einblick in ihre Lebensbedingungen und die Arbeitsverhältnisse in der Zensurbehörde.

Download des Buches im pdf Format

Verlag: ‎ Österreichische Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jahrhunderts, Wien (2010)
PDF: ‎ 276 Seiten

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Baden bei Wien. Im Visier der Geheimpolizei – Spionage, Alltagsfrust und Badelust vor 200 Jahren

Im 19. Jahrhundert war Baden bei Wien eine Kurstadt von europäischem Rang, die mit Vorliebe vom Hochadel des österreichischen Kaiserreiches frequentiert wurde. Der Kuraufenthalt in Baden gehörte in diesen Kreisen zum jährlichen „Pflichtprogramm“, selbst wenn er medizinisch nicht angezeigt war.

In der Kursaison strömten aus allen Herren Ländern die hohen Herrschaften herbei und machten die Stadt zu einem gesellschaftlichen und kulturellen Zentrum, das den Badener Bürgern einträgliche Geschäfte bescherte.

In der vorliegenden Arbeit wird einem Thema nachgespürt, das bisher der Aufmerksamkeit der Baden-Forschung fast vollständig entgangen ist: Das Tun und Treiben der Badener Kurgesellschaft aus der Perspektive der von der zuständigen Wiener Zentralstelle nach Baden entsandten polizeilichen Überwachungsorgane, welche die Aufgabe hatten, darauf zu achten, dass der Kuraufenthalt der zahlreichen Persönlichkeiten nicht zu politisch-verschwörerischen Zwecken missbraucht oder sonst Unheil angerichtet wurde. Der so genannte „Inspektionskommissär“ wurde mit allerlei tatsächlichen oder nur vermeintlichen Übeltaten konfrontiert und musste sich auch mit den banalen Alltagssorgen der Badener Bürger beschäftigen. Aus den erhalten gebliebenen und hier aufgearbeiteten Berichten des Badener Inspektionskommissärs der Napoleonischen Zeit (1806 bis 1813) wird ein anschauliches Bild der damaligen gesellschaftlichen Sitten und Unsitten vermittelt.

Zahllose zeitgenössische Abbildungen sowie ein Personen- und Ortsregister vervollständigen den Band.

Verlag: Rollettmuseum Baden, 2009, 399 Seiten, zahlr. Abb.
ISBN-13: ‎ 978-3-901951-94-7
ISBN-10: 3-901951-94-6

 



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Gesamtregister zur Darstellung des Fabriks- und Gewerbswesens im österreichischen Kaiserstaate

von Stephan Edlem von Keeß (Hgb.) Wien 1820-1824 und zur Systematischen Darstellung der neuesten Fortschritte in den Gewerben und Manufacturen von Steph[an] Ritter von Keeß und W. C. W. Blumenbach (Hgb.) Wien 1829-1830

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war „der Keeß“ wohl das wichtigste Handbuch für jeden Gewerbetreibenden und Fabrikanten, der sich über den Fortschritt informieren wollte. Stephan Ritter von Keeß, der viele Jahre hindurch erster Kommissär der niederösterreichischen Fabrikeninspektion war, hat in seinem 1820-1824 erschienenen dreibändigen Werk mühevoll alles zusammengetragen, was zur Beschreibung der Rohstoffe und Fabrikate des österreichischen Kaiserstaates diente, wobei er auf die von ihm selbst angelegte Mustersammlung zurückgreifen konnte. Mit dem Werk sollte das Gewerbswesen und die Industrie gefördert werden und dem Rat suchenden Handwerker und Fabrikanten eine Übersicht über den momentanen Stand der Technik geboten werden. Im Jahr 1824 erschienen dazu zwei Ergänzungsbände.

Der gewerbliche und industrielle Fortschritt machte eine Überarbeitung notwendig. Keeß erweiterte 1829-1830 das Standardwerk gemeinsam mit dem Geographen und Statistiker Wenzel Karl Wolfgang Blumenbach nicht nur um die neuen Produkte auf dem Gebiet des österreichischen Kaisertums, sondern fügte auch neue Produkte und Erfindungen deutscher, englischer, französischer und amerikanischer Herkunft hinzu.

Heute dienen die Werke Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlern sowie Heimat- und Familienforschern, die in ihnen nicht nach Produkten, sondern nach Personen und Orten suchen. Das vorliegende Buch liefert mit seinen über 11.000 Einträgen erstmals ein Gesamtregister der vorkommenden Personen und Orte, wobei im Personenregister die Personen mit Berufs- und Ortsangabe genannt werden und im Ortsregister ein Verweis auf die in diesem Ort genannten Personen im Personenregister erfolgt.

Verlag: ‎ Seemann Microfiches, Wien (1998)
Taschenbuch: ‎ 264 Seiten

 



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