Im 19. Jahrhundert war Baden bei Wien eine Kurstadt von europäischem Rang, die mit Vorliebe vom Hochadel des österreichischen Kaiserreiches frequentiert wurde. Der Kuraufenthalt in Baden gehörte in diesen Kreisen zum jährlichen „Pflichtprogramm“, selbst wenn er medizinisch nicht angezeigt war.
In der Kursaison strömten aus allen Herren Ländern die hohen Herrschaften herbei und machten die Stadt zu einem gesellschaftlichen und kulturellen Zentrum, das den Badener Bürgern einträgliche Geschäfte bescherte.
In der vorliegenden Arbeit wird einem Thema nachgespürt, das bisher der Aufmerksamkeit der Baden-Forschung fast vollständig entgangen ist: Das Tun und Treiben der Badener Kurgesellschaft aus der Perspektive der von der zuständigen Wiener Zentralstelle nach Baden entsandten polizeilichen Überwachungsorgane, welche die Aufgabe hatten, darauf zu achten, dass der Kuraufenthalt der zahlreichen Persönlichkeiten nicht zu politisch-verschwörerischen Zwecken missbraucht oder sonst Unheil angerichtet wurde. Der so genannte „Inspektionskommissär“ wurde mit allerlei tatsächlichen oder nur vermeintlichen Übeltaten konfrontiert und musste sich auch mit den banalen Alltagssorgen der Badener Bürger beschäftigen. Aus den erhalten gebliebenen und hier aufgearbeiteten Berichten des Badener Inspektionskommissärs der Napoleonischen Zeit (1806 bis 1813) wird ein anschauliches Bild der damaligen gesellschaftlichen Sitten und Unsitten vermittelt.
Zahllose zeitgenössische Abbildungen sowie ein Personen- und Ortsregister vervollständigen den Band.
Verlag: Rollettmuseum Baden, 2009, 399 Seiten, zahlr. Abb.
ISBN-13: 978-3-901951-94-7
ISBN-10: 3-901951-94-6